Grandioses Joyclub-Profil eines Herren
Ein Mann sticht heraus und hebt sich positiv vom Rest ab. Da mich gestern Abend ein Freund um Tipps für seine Profilgestaltung auf Joyclub gebeten hat, möchte euch dieses fantastische Profil gern mit euch teilen.
Motto
Bei Joyclub kann man seinem Profil ein Motto verpassen. In meinem eigenen Profil z.B. ist das ein Zitat meines Lieblingsmusikers, welches ich auch im Ausschnitt tätowiert habe.
Don’t
Bitte nehmt kein komplett ausgelutschtes Motto. Das ist langweilig und schreckt ab. Vergesst nicht: gerade die Frauenwelt wird mit Nachrichten überflutet. Selbst wenn sein Anschreiben gut klingt, kann es sein, dass eine Frau ihm nicht antwortet, wenn sein Profil unheimlich langweilig wirkt.
Ich liste euch einfach mal ein paar Beispiele (frisch aus dem Joyclub kopiert) auf, die ich eher unglücklich finde.
- Alles kann, nichts muss. (gäääähn, den Spruch haben wir alle schon hundert Mal gelesen.)
- Ich bring den jungen frischen Wind im Bett. (okay, schön für dich. Das ist also dein Motto? Lebensmotto oder nur das Motto für zwischenmenschliche Begegnungen?)
- Leben nach traeume (was genau heißt das? Es ist ja kein Thema, wenn jemand kein gutes Deutsch spricht, aber dann schreib doch auf Englisch oder lass eine Autokorrektur drüber laufen, aber sowas schreckt doch eher abnehmen als dass es für dich spricht.
Dos
- Nur wer es wagt Grenzen zu überschreiten, kann über sich hinauswachsen. (dieser Mensch scheint experimentell unterwegs zu sein. Vielleicht auch im Bett?)
- Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. (ein wenig philosophisch und auch auf den sexuellen Kontext übertragbar, da es im Profil eines Paares zu lesen war)
- meiner Meinung nach muss ein Motto nicht wahnsinnig philosophisch sein. Auch sicher kein Zitat von Aristoteles. Man braucht auch überhaupt kein Motto im Profil. Wenn dir nichts einfällt, lass es weg.
Witz und Humor im Joyclub Profil
Sein Profiltext hat mich extrem zum Lachen gebracht. Daher zitiere ich mal einen Teil (anonym, weil ich nicht denke, dass irgendjemand sein Profil im Netz verlinkt haben möchte).
Kann eine 5-Minuten Terrine in 4:58 zubereiten.
Kann den kompletten Text von Spice-Girls „Wannabe“ inklusive Rap Part auswendig.
Versorgt dich beim Kochen dauerhaft mit Wein.
Statt Textgenerator oder Eigenlob punktet er mit kecken Sprüchen und Humor und outet sich als 90er Musik Fan. Offensichtlich kann der Mann über sich selbst lachen. Wirkt auf jeden Fall sehr sympathisch.
Ein weiterer Absatz im Profil beschreibt, worauf er sexuell steht und wonach er sucht. Die härtere Gangart, Analsex, aber dennoch sucht er eine Frau, mit der er auf einen Wellenlänge ist. Also keine reinen Sexdates.
Sein Profil wirkt ehrlich, ist nicht wahnsinnig ausschweifend, aber dennoch aussagekräftig genug um Interesse zu wecken.
Die Länge des Textes
Das ist auch ein Tipp, den ich jedem Mann geben würde: schreib ein paar Zeilen über dich, sodass man sich ein Bild machen kann, aber übertreib es nicht. Einen Roman kannst du einer Person schreiben, die es interessiert. Ein Profil ist dafür da um eine grobe Vorstellung von dir zu erschaffen.
Joyclub Profil mit Bildern
Schaut euch doch mal auf einer Plattform wie Joyclub um und seht euch die Bilder an. 90% aller Männer haben als Profilfoto den Körperausschnitt zwischen Hals und Hüfte. Egal wie trainiert sie sind frage ich mich da: „Was genau sagt das über dich aus?“ – toll, du hast einen Bauchnabel, ich gratuliere.
Das erste was mich an einem Menschen interessiert ist für gewöhnlich die Gesamterscheinung und das Gesicht, zumindest ist das bei mir der Fall. Mag sein, dass das nicht bei allen so ist.
Ein geschlossenes (!) Album mit Dickpics verstehe ich irgendwie auch, wenn man bedenkt, dass es auf der Plattform in erster Linie um sexuelle Kontakte geht. Warum Dickpics das Einzige sind was jemand im Profil hat ist mir wiederum nicht klar. Exhibitionismus ausleben online? Okay, wenn das Ziel eines Online-Profils ist, dass fremde Menschen deinen Schwanz sehen, dann ist das sicher ein Weg. Möchtest du Menschen kennenlernen, halte ich es nicht wirklich für empfehlenswert.
Wenn man sein Gesicht nicht zeigen möchte, dann verstehe ich das auch. Aber dann kann man dennoch ein Ganzkörperfoto (nicht nackt, einfach ein normales Bild) mit zensiertem Gesicht posten und eben einen kurzen Satz im Profil schreiben, dass man nicht öffentlich das Gesicht teilen will. Ist ja legitim.
Erzählt doch mal, was für euch beim Erstellen eines Profils besonders schwer ist oder auch, was ihr super ätzend in Online-Profilen findet oder besonders schön. Ich bin neugierig! 🙂
Sehr wahr und schön geschrieben.
Creepy finde ich auch Profile ohne Gesichtsbild (oder auch verschwommenes Gesicht als einziges Bild), keine Freunde, kein grüner Haken, aber seit 5 Jahren auf Joy. Die Liken dann, aber man weiss, dass die scheinbar nie vor die Tür kommen, niemanden kennen und nur Tastenerotik betreiben wollen.
Ich kann ja durchaus verstehen, wenn man keine Bilder im Profil teilen möchte, gerade aus beruflichen Gründen.
Das kann man mit einem schönen Text und einem kleinen Hinweis dazu wett machen.
Aber seit Jahren auf Joy sein und dann keine Kontakte dort geknüpft haben spricht nicht wirklich für jemanden da bin ich bei dir.
Ich hatte mich immer gefragt, was Dein Motto: „you only live once“ – mitch lucker, suicide silence, denn wohl bedeuten soll. Ich konnte mir darauf keinen rechten Reim machen. Das ist also eine Textzeile aus einem Song von Suicide Silence, gesungen von Mitch Lucker. Aha. Ich habe mir das jetzt mal auf Youtube angehört. Heftig! Mein Motto, The World moves on a Woman’s Hips, ist übrigens auch aus einem Song. Ich dachte schonmal daran, das Standardmotto abzuwandeln zu „Muss nichts, kann nichts“. Haha. Aber den Gag versteht dann vielleicht auch nicht jede. 🙁
Humor finde ich auf jeden Fall sympathisch. Ich habe auch ein paar kleine Gags in meinen Fotoalben und in den Homepages. Eine Userin hatte mal als Motto: „Mottofrei und Spaß dabei“. Sie schreibt auch regelmäßig Sachen wie „Na super! Ich habe gerade aus Versehen Tagescreme benutzt. Jetzt liege ich wieder die ganze Nacht wach.“.
Und was Bilder anbelangt, hast Du sicher recht, dass die Gesamterscheinung und das Gesicht am aussagekräftigsten sind, aber ich will anonym bleiben und mein Gesicht nicht zeigen. Ansonsten besteht mein Profiltext nur aus einem Satz, in dem ich übrigens auch erwähne, dass ich hin und wieder gerne in die Grande Opera gehe.